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Arnold und Asta

Veröffentlicht am 26.03.2019

"Der City Hai" wachte bis zuletzt über das Asta-Kino

Ein großes Bild von „Der City Hai“ war alles, was im Asta Nielsen nach der Schließung am 30.12.1986 an den Wänden hängen blieb. Arnold Schwarzenegger warb im Foyer, links neben den zweiten Türen und der Kasse, einsam weiter für die UFA-Film-Illustrierte, daneben ein verwaistes „Voranzeige“-Schild aus Styropor. So hielt ausgerechnet der Muskelmann Arnold der alten Kinodame bis zuletzt das eiskalte Händchen. Wochen später rückten dann die Bagger an, um sich von hinten und oben in das Gebäude zu fressen. Erst wurden die Zuschauerräume und das zweite Foyer mit dem Süßwarenstand und den Toiletten abgerissen, dann das Foyer mit der Kasse. Zuletzt fiel der „Filmtitelanzeiger“ mit den Leuchtbuchstaben und den „Asta 1-3“-Schildern.

Obwohl Schwarzeneggers „Phantom-Kommando“ zu Beginn des Jahres 1986 im Asta sehr gut gelaufen war, wollte Dieter Geisslers Verleih CineVox „Der City Hai“ Ende August lieber im besser beleumundeten Residenz starten, wo er dann gleichzeitig im Resi 4 und 5 anlief und später ans Europa weitergegeben wurde. So verwendete der Dekorateur einen Teil des Schwarzenegger-Plakats für die Werbung der Film-Illustrierten, die in ihrer August-Ausgabe den „City Hai“ auf dem Cover hatte.

Das vom amerikanischen Illustrator John Alvin veredelte Bild kam weltweit so gut an, dass Alvin auch für das fast zeitgleich entstandene Stallone-Konkurrenzprodukt „Die City Cobra“ aktiv werden durfte. Die Darstellung Stallones mit cooler Sonnenbrille und Streichholz im Mund wurde ein noch größerer Erfolg als der österreichische Bodybuilder im Unterhemd. Und „Die City Cobra“ spielte dann tatsächlich auch vier Wochen im großen Asta und war damit der letzte große Erfolg des Hauses.  

Ein allerletztes Überbleibsel aus dem Asta blieb der Fotosatz zum alten Aufklärungsfilm „He and She“, der als letzter Titel im Asta 3 gelaufen war. Er wurde in einem grauen Karton noch mehrere Jahre im Dekorationsraum des Savoy-Filmpalasts, vor dem zweiten Treppenabgang zum atelier-Kino, hinter einem Heizkörper aufbewahrt. (rs)